
Biografie
Friedrich Könekamp war eine faszinierende, vielschichtige Persönlichkeit. Sein außergewöhnlicher Lebensweg und seine Wirkung als Maler und Pädagoge dürften heute nur wenigen bekannt sein. Seine künstlerische Entwicklung war wesentlich bedingt durch sein bewegtes Leben.
Herausgeworfen aus seiner beruflichen Laufbahn als Mathematiker und Pädagoge in Deutschland, wandte sich Könekamp intensiv der Malerei und Schriftstellerei zu. Sein Weg führte ihn zunächst in die Schweiz, dann nach Spanien, Portugal, Marokko und schließlich nach England, wo er sich 1935 endgültig niederließ. Sein erstes Buch „Kö fahrt nach Afrika“ erschien 1934 in der Schweiz (Frenz Verlag, Bern). Er lebte eine zeitlang in der Künstlerkolonie in Ascona. Es entstanden erste kleinformatige Ölbilder.
Die künstlerische Entwicklung von Könekamps Malerei lässt sich in vier Schaffensperioden gliedern. Die erste Phase umfasst die Zeit vom Anfang seines Exils bis zur Niederlassung in „Cotllwyd“, Pembrokeshire, Wales von ca. 1933 bis 1948. Das Bild „Das Haus des Don Philipe“, 1935 entstanden, ist das älteste, uns bekannte, noch erhaltene Gemälde.
Die Begegnung mit Rosamond Jevons 1948 bedeutete für Könekamp einen neuen, schöpferischen Lebensabschnitt. Sie war Ökonomin und Enkelin des bekannten englischen Philosophen und Nationalökonomen William Stanley Jevons. Bei Friedrich Könekamp hatte sie begonnen zu malen. Sie wurde seine Frau, und zusammen bauten sie eine kleine Bergfarm „Cotllwyd“ auf, an der felsigen Westküste von Pembrokeshire gelegen. In dieser rauen, mit Felsen übersäten Landschaft, 40 Meter über der Irischen See, wo die Bevölkerung bis heute noch die keltische Sprache spricht, fand er endlich Ruhe. Hier, dank Rosamonds selbstloser, ruhiger, kluger Persönlichkeit, konnten sich seine schöpferischen Kräfte endlich ungestört entfalten. Die Arbeit auf dem Feld und mit den Tieren (Shetland ponies, Ziegen, Schweine, Hühner) ergänzte seine kreative Tätigkeit. „Maler und Bauer – das passt zusammen“, sagte er. Es folgten die schöpferischsten zwanzig Jahre seiner Schaffenszeit als Maler.

