Periode 1

Periode 1 von 1933 bis 1949

Die erste Phase umfasst die Zeit vom Anfang seines Exils bis zur Niederlassung in „Cotllwyd“, Pembrokeshire, Wales von ca. 1933 bis 1948. Das Bild „Das Haus des Don Philipe“, 1935 entstanden, ist das älteste, uns bekannte, noch erhaltene Gemälde.

Herausgeworfen aus seiner beruflichen Laufbahn als Mathematiker und Pädagoge in Deutschland, wandte sich Könekamp intensiv der Malerei und Schriftstellerei zu. Sein Weg führte ihn zunächst in die Schweiz, dann nach Spanien, Portugal, Marokko und schließlich nach England, wo er sich 1935 endgültig niederließ.

Er lebte eine zeitlang in der Künstlerkolonie in Ascona. Es entstanden erste kleinformatige Ölbilder.

Das Haus des Malers Don Philippe (1935)

Das Haus des Malers Don Philippe 1935

1935 | Nazaré, Portugal | 48 cm x 35 cm | Öl auf Pappe

Dieses Bild gehört zu den frühesten, erhaltenen Ölgemälden des Künstlers. Entstanden zwei Jahre nach seiner Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Der Verlust seiner Arbeit als Pädagoge (Mathematiklehrer) dort gab ihm die Chance, sich jetzt völlig der Malerei zu widmen. Während einer schöpferischen Phase in Nazaré, in der Könekamp in schneller Folge sieben verschiedene Bilder malte, lernte er Don Philippe kennen, einen berühmten portugiesischer Porträtmaler.

Das Bild spiegelt den Expressionismus des frühen 20. Jahrhunderts wider, der damals für Könekamp wegweisend war. Das hellgelbe Haus, die orange-rötlichen Zigeldächer, die bläulichen Schatten – Licht und Farben des Südens – die dick aufgetragene Ölfarbe, die bewegten Pinselstriche erinnern an Van Gogh.

Weitere Werke aus Periode 1

Das Bild entstand in den ersten Jahren seiner Internierung. Von England aus wurde Könekamp nach Kanada gebracht. Dort erhielt er während seiner Haft die Erlaubnis zu malen. Einige wenige Bilder aus dieser Zeit sind erhalten, die von seiner inneren Erschütterung Zeugnis geben.

Jetzt begann eine neue Lebensphase für Könekamp, in der er sich zum ersten mal – seit den unruhigen Jahren seiner Flucht, des Krieges und der Internierung – ununterbrochen der Malerei widmen konnte. Jetzt begann er einen für ihn typischen Expressionismus zu entwickeln. Ausgehend von den Wurzeln des deutschen Expressionismus, besonders Kirchner, beeinflußten ihn entscheidend die Formen der felsig kargen und farbenreichen Landschaft der Waliser Küste und Bergwelt. Es gehört zu den frühen Bildern in Wales, die bereits den unverwechselbaren Stil Könekamps erkennen lassen und zur zweiten Periode überleiten.